Prof. ÖR Franz Fux

19.9.1927 – 28.02.2009

Lebenslaufbahn

Fux_Franz_Gföhl

Geboren wurde Franz Fux am 19.9.1927 in Gföhleramt 23, einer Streusiedlungsgemeinde, wo die Eltern Franz und Maria Fux eine Landwirtschaft mittlerer Größe bewirtschafteten. Gföhleramt ist eines der 14 Waldämter des spät besiedelten Gföhlerwaldes. Die Grundstücke entstanden durch Rodung des Waldes und waren daher nicht sehr ertragreich. Die Rodung begann Anfang des 17. Jahrhunderts (1605), die Häuser wurden in den Grundbüchern bis ins späte 19. Jahrhundert als Holzhackerhütten bezeichnet. Es gab Meister- und Knechtshütten. Erst allmählich wurden durch verschiedene Reformen die ehemaligen Holzhacker zu Bauern. Trotz der nicht günstigen Lage waren die Eltern von Franz Fux bestrebt, die Hütte besiedelt zu erhalten, d.h. dass mit seiner Geburt auch sein künftiger Beruf festgelegt war.

Die Volks- und Hauptschule besuchte er in Gföhl. Seine Berufsausbildung erfolgte während der NS-Zeit, es war damals Pflicht, dass künftige Landwirte eine Lehre absolvierten. Die Landwirtschaftslehre absolvierte er mit gutem Erfolg, wovon das Zeugnis Kunde gibt.
Im Jänner 1944 musste Franz Fux zur Musterung und wurde für den Wehrdienst tauglich befunden. Er hatte das Glück, nur eine kurze Wehrdienstzeit zu leisten und entging einer Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende setzte er seine landwirtschaftliche Berufsausbildung fort und besuchte damals noch freiwillig die landwirtschaftliche Berufsschule. Im Jahre 1954 übergaben ihm seine Eltern die Landwirtschaft und er war dort selbständiger Landwirt.
1963 schloss Franz Fux die Ehe mit seiner Frau Elfriede und im gleichen Jahr wurde er Mitglied der SPÖ. Im Jahr 1965 kandidierte er für die SPÖ in seiner Heimatgemeinde Gföhleramt, wo es noch nie einen SPÖ-Gemeinderat gegeben hatte. Die Wahl erbrachte 4 von 15 zu vergebenden Sitzen. Es war dies damals eine Sensation!
Noch im selben Jahr wurde er in den Bezirksausschuss der SPÖ Krems gewählt und begann seine Laufbahn als Parteifunktionär. Im Nov. 1964 wurde Franz Fux zum Geschäftsführer des Arbeitsbauernbundes bestellt und war seither Angestellter der Partei. Außerdem kandidierte er 1965 für die SPÖ in die Bezirksbauernkammer und wurde dadurch Bezirkskammerrat. Diese Funktion übte er 20 Jahre aus. Im Gemeinderat verblieb er durch 25 Jahre (1965 – 1990), davon 22 Jahre als Gföhler Gemeinderat, da mit 1. Jänner 1968 Gföhleramt in die Großgemeinde Gföhl eingegliedert wurde. Von 1980 bis 1991 war er Ortsparteiobmann der SPÖ Gföhl.
In den Jahren 1967 bis 1970 war Franz Fux Abgeordneter des Österreichischen Nationalrates. Im Jahre 1970 wurde er zum Bundessekretär des Österr. Arbeitsbauernbundes bestellt. Auf Grund dieser Stellung war er mehrere Male als Delegierter zum Parteitag bestellt. 1978 wurde ihm der Titel „Ökonomierat“ verliehen.
Sein größter Erfolg im Gemeinderat war es, aus der Position der Minderheit einen Mehrheitsbeschluß über die Erhebung seiner Heimatgemeinde Gföhl zu einer Stadt zu erreichen. Hiefür verlieh ihm im Jahr 1995 der Gemeinderat den Ehrenring der Stadt Gföhl. Im Jahr 1997 erhielt er den Niederösterreichischen Kulturpreis und am 27. Februar 1998 die Viktor Adler Plakette der SPÖ. Wegen der Verdienste als Heimatforscher wurde ihm im Okt. 1999 der Titel „Professor“ verliehen. Am 23. Sept. 2005 erhielt er den Würdigungspreis des Renner-Institutes NÖ für sein Lebenswerk und als Verfasser von „Aufstieg einer Klasse – Geschichte der Arbeiterbewegung in Krems“ auf Beschluss des Landespräsidiums der SPÖ NÖ. Am 27. Juni 2006 übereichte ihm Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll das Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst durch eine Entschließung von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer. Am 9. Februar 2008 wurde er zum Ehrenbürger der Stadtgemeinde Gföhl ernannt. Am 28. Februar 2009 verstarb ÖR Professor Franz Fux im 82. Lebensjahr.

Berufslaufbahn

  • Geb. 19. 9. 1927 in Gföhleramt 23, 3542 Gföhl
  • Landwirtschaftliche Ausbildung und Mitarbeit am elterlichen Hof
  • 1944 Musterung und kurze Wehrdienstzeit
  • Ab 1954 selbständiger Landwirt am elterlichen Hof
  • 1963 Verehelichung mit Frau Elfriede
  • 1.12.1963 Mitgliedschaft bei der SPÖ
  • 1964  Bestellung als Geschäftsführer des Arbeitsbauernbundes und Angestellter der Partei
  • 1965 Kandidatur für die SPÖ in der Heimatgemeinde Gföhleramt; die Wahl erbrachte sensationelle vier Mandate (bis dahin 0) von 15 zu vergebenden Sitzen
  • 1965 Wahl in den Bezirksausschuss der SPÖ Krems
  • 1965 Kandidatur für die SPÖ in die Bezirksbauernkammer und Kammerrat bis 1985 (20 Jahre)
  • 1965 Mitarbeit im Arbeitsbauernbund der SPÖ
  • 1965 bis 1968 Geschäftsführender Gemeinderat in der Gemeinde Gföhleramt (Gemeindereform)
  • 1968 bis 1985 Gemeinderat in der Marktgemeinde Gföhl
  • 1985 bis 1990 Geschäftsführender Gemeinderat der Marktgemeinde Gföhl
  • 1990 bis 1995 Stadtrat der Stadtgemeinde Gföhl
  • 1967 bis 1970 Abgeordneter des Österreichischen Nationalrates
  • 1970 Bestellung zum Bundessekretär des Österr. Arbeitsbauerbundes und in dieser Funktion mehrmals Delegierter zum Parteitag
  • 1980 bis 1991 Ortsparteiobmann der SPÖ Gföhl
  • 1975 Ehrung durch die Landes – Landwirtschaftskammer NÖ
  • 1978 Verleihung des Titels „Ökonomierat“
  • 1993 Verleihung des Verdienstkreuzes des Stiftes Lilienfeld anlässlich der Herausgabe des Buches „Seeb – 800 Jahre Dorfgemeinde“
  • 1995 Verleihung des Ehrenringes der Stadt Gföhl durch den Gemeinderat
  • 1997 Verleihung des NÖ Kulturpreises
  • 27.Februar 1998 Verleihung der Viktor Adler Plakette der SPÖ
  • Okt. 1999 Verleihung des Titels „Professor“ wegen der Verdienste als Heimatforscher
  • 23. Sept. 2005 Würdigungspreis des Renner-Institutes NÖ für sein Lebenswerk und als Verfasser von „Aufstieg einer Klasse – Geschichte der Arbeiterbewegung in Krems“ auf Beschluss des Landespräsidiums der SPÖ NÖ
  • Am 27. Juni 2006 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst durch eine Entschließung von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer. Überreichung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
  • 9. Februar 2008, Ehrenbürger der Stadtgemeinde Gföhl
  • Verstorben am 28. Februar 2009
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Publikationen

Franz Fux "In Loco Lämbl Höhe" 200Jahre Kirche Am Berg
  • Franz Fux: „Gföhleramt – Geschichte und Entwicklung“, 500 Jahre Gföhleramt, Hsg.: Gemeinde Gföhleramt 1967, 107 Seiten

  • Franz Fux: „Im Dienste der Landwirtschaft“, 60 Jahre Rinderzuchtgenossenschaft Gföhl, 1971, Hsg.: Waldviertler Rinderzuchtgenossenschaft, 69 Seiten

  • Franz Fux: „IN LOCO LÄMBL HÖHE“, 200 Jahre Kirche am Berg, St. Leonhard, Hsg.: SPÖ Lokalorganisation St. Leonhard am Hornerwald 1977, 241 Seiten und 48 Bilder

  • Franz Fux: „Rosaliakapelle in Gföhler Pfarr“, 300jähriges Bestandsjubiläum. Hsg.: Gemeinde Gföhl 1979, 99 Seiten

  • Franz Fux: „Dorf im Widerstreit der Gewalten“, 600 Jahre Eisengraben, Hsg.: Pfarre Gföhl 1980, 120 Seiten

  • Franz Fux: „Pioniere des ländlichen Fortschritts“, 60 Jahre SPÖ Bauernorganisation (Arbeitsbauernbund), Hsg.: SPÖ Landesparteiorganisation NÖ 1972, 88 Seiten

  • Franz Fux: „Am Anfang war der Vorst“, 500 Jahre Meislingeramt (Senftenbergeramt, Reichaueramt, Meislingeramt), Hsg.: Marktgemeinde Senftenberg 1974, 223 Seiten

  • Franz Fux: „Priel – Dorf im Wandel der Zeit“, Hsg.: Marktgemeinde Senftenberg 1974, 223 Seiten

  • Franz Fux: „Gföhl 1938“, Hsg.: SPÖ Ortsorganisation Gföhl 1988, 10 Seiten

  • Franz Fux: „Agrarstrukturveränderung in NÖ am Beispiel Jaidhof – Gföhl“, Hsg.: Arbeitsgemeinschaft 1987, 112 Seiten

  • Franz Fux: „Der Aufstieg einer Klasse“, Geschichte der Arbeiterbewegung des Bezirkes Krems, 1990, 204 Seiten und 40 Bildseiten

  • Franz Fux: „Unter Schleier und Krummstab“, Geschichte von Imbach, Hsg.: Marktgemeinde Senftenberg 1980, 672 Seiten

  • Franz Fux: „Land zwischen Kremsfluß und Donaustrom“, Geschichte der Gemeinde Weinzierl am Wald, Hsg.: Gemeinde Weinzierl am Wald 1990, 728 Seiten

  • Franz Fux: „750 Jahre Dorfgemeinde Garmanns“, Geschichte des Dorfes, Hsg.: Stadtgemeinde Gföhl und Dorfgemeinschaft Garmanns, 112 Seiten

  • Franz Fux: „Seeb – 800 Jahre Dorfgemeinde“, Hsg.: Stadtgemeinde Gföhl, Pfarrgemeinde Loiwein, Dorfgemeinde Seeb 1993, 244 Seiten

  • Franz Fux: „Senftenberg – Vom Herrensitz zum Gesundheitszentrum“, Hsg.: Marktgemeinde Senftenberg 1995, 1224 Seiten

  • Franz Fux: „900 Jahre Meisling – Urpfarre und Mutterkirche im Kremstal“, Hsg.: Katastralgemeinde Ober- und Untermeisling 1996, 1040 Seiten

  • Franz Fux: „Kapellenbuch Eisenbergeramt“, Hsg.: Kapellengemeinschaft Eisenbergeramt 1998, 240 Seiten

  • Franz Fux: „Schloß Harmannsdorf am Manhartsberg“, Besitzer und Besitzgeschichte der „Vesten“ und Herrschaft, Hsg.: Veronika Glawischnik 1991, 88 Seiten

  • Franz Fux: „Gföhl und Jaidhof  1945, Erzähltes und Erlebtes, Hsg.: Verein Bauernhofmuseum und Bildungszentrum Gföhl 2005, 20 Seiten

Ehrungen

1978: Titel Ökonomierat BM für Land- und Forstwirtschaft
1987: Große Silberne Kammermedaille NÖ Landwirtschaftskammer
1989: Dankabzeichen Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs
1990: Ehrendiplom NÖ Landwirtschaftskammer
1990: Große Goldene Kammermedaille NÖ Landwirtschaftskammer
1993: Ehrenkreuz des Stiftes Lilienfeld in Gold Abt Norbertus Mussbacher
1993: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland NÖ NÖ Landesregierung
1995: Ehrenring Stadtgemeinde Gföhl
1995: Ehrenplakette Marktgemeinde Krumau
1997: Anerkennungspreis des Landes NÖ NÖ Landesregierung
1998: Victor-Adler-Plakette SPÖ NÖ
2000: Titel Professor Stadtgemeinde Gföhl
2000: Titel Professor BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur
2005: Ehrenzeichen 40 Jahre SPÖ SPÖ
2005: Ehrenurkunde mit Treuenadel Pensionistenverband
2005: Würdigungspreis Renner-Institut NÖ
2006: Ehrenkreuz für Wirtschaft und Kunst Bundespräsident
2007: Geburtstagsgedicht 80 Königsalm
2008: Ehrenbürger der Stadt Gföhl Stadtgemeinde Gföhl
Ehrenmedaille der SPÖ SPÖ
Goldenes Ehrenzeichen Verband sozialdemokratischer Gemeindevertreter NÖ
Dank und Anerkennung Überwachungsausschuss der SVB
Dank für Buch FF Reichau